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Losung und Lehrtext für Dienstag, den 13. Mai 2025

Ich freue mich über dein Wort wie einer, der große Beute macht. Psalm 119,162 Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg; und in seiner Freude geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft den Acker. Matthäus 13 Der Schatzgräber von Abteilung 7b Herr Schröder, 57, Sachbearbeiter im städtischen Bauamt, hatte an diesem Dienstagmorgen keinen Kaffee mehr zuhause und verpasste zudem den Bus. Seine Laune war dementsprechend vergraben irgendwo zwischen Montag und Magenknurren. Doch als er im Büro ankam, war da diese E-Mail. Nicht irgendeine. Betreff: „Neue Aktenlage: Fall B-728 wird eingestellt“. Er klickte – und erstarrte. Es war jener Fall, der ihm über Jahre den letzten Nerv geraubt hatte: Bebauungsplan Krummer Acker. Endlose Gutachten, Widersprüche, Wutausbrüche von Anwohnern. Und jetzt: abgeschlossen. Einfach so. Er lehnte sich zurück, las noch einmal den Satz: „Die Akte wird geschlossen.“ Und da überkam ihn etwas – keine Euphorie...
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LOSUNG und LÖSUNG

LOSUNG und LÖSUNG heute So 11.5.2025 Losung Du sollst nicht stehlen.“ 2. Mose 20,15 „Wer stiehlt, stehle nicht mehr, sondern arbeite und tue etwas Rechtes mit seinen Händen, damit er etwas hat, das er dem Notleidenden geben kann.“ Epheser 4,28 Titel: Kirchensteuer – Diebstahl oder Dienst an der Nächstenliebe? Ethikleitlinie Nr. 8: Du sollst nicht stehlen – auch nicht im Namen höherer Zwecke, Institutionen oder „geistlicher Vollmacht“. Reformvorschlag nach Epheser 4,28 – kritisch gelesen: Statt moralische Werte zu predigen und selbst auf Kosten anderer zu leben, soll jeder Verantwortung übernehmen, ehrlich arbeiten und mit dem, was er erwirtschaftet, jenen helfen, die wirklich bedürftig sind – nicht nur denen, die systemkonform spenden. Diskussionsimpuls: Wenn Kirchen über Jahrhunderte „Du sollst nicht stehlen“ gepredigt haben – ist die Kirchensteuer dann eine moderne, staatlich legitimierte Form der Umverteilung mit fragwürdiger Rückkopplung? Oder ist sie ein solidarisches Finanzierung...

Kapitel 3

MÖGLICH WELTEN – Zur Verschränkung von Ontologie, Quantenphysik und Gottesbegriff 1. Modallogik und Gödels ontologischer Gottesbeweis Gödels ontologischer Beweis operiert im Rahmen der Modallogik S5, die von möglichen Welten als systematischem Rahmen ausgeht. Der Kern der Argumentation: Ein göttliches Wesen ist definiert als ein Wesen, das alle positiven Eigenschaften besitzt. Notwendige Existenz ist selbst eine positive Eigenschaft. Wenn die Möglichkeit eines solchen Wesens logisch konsistent ist, folgt aus der Struktur der S5-Modallogik, dass es in allen möglichen Welten existiert. Diese Beweisstruktur wurde vielfach analysiert (z. B. Sobel, Anderson, Hájek). Wichtig ist: Die mögliche Welt ist hier kein physikalischer Ort, sondern eine logisch mögliche Struktur, in der bestimmte Prädikate wahr sind. Gödels Argument ist daher formal, nicht empirisch – und zugleich radikal: Wenn nur eine Welt diese Möglichkeit realisiert, muss jede sie realisieren. Damit wird Gott zu ein...

Kapitel 2

  Gemeinde und Virtualität Musik, Gemeinde und virtuelle Gottesbegegnung Im Zeitalter digitaler Medien ist es unausweichlich, auch die Formen spiritueller Erfahrung neu zu befragen. Wie verändert sich das Verhältnis von Musik, Transzendenz und Gemeinschaft, wenn das klingende Ereignis nicht mehr an einen konkreten Ort gebunden ist? Kann Musik im digitalen Raum zu einer Form der Gottesbegegnung werden? Und was heißt das für unser Verständnis von Liturgie, Präsenz und Wirklichkeit? Ich gehe hier diesen Fragen aus einer theologischen und medientheoretischen Perspektive nach und schlage vor, Musik nicht nur als Kunstform, sondern als Möglichkeitsraum zu begreifen – als Ort, an dem sich etwas ereignen kann, das über das bloß Hörbare hinausweist. Der Begriff der Virtualität wird dabei neu gedeutet. „Virtuell“ meint hier nicht das Irreale oder Scheinbare, nicht di Fiktion, sondern das Potenzielle: Das, was geschehen könnte , wenn sich Resonanz einstellt. In diesem Sinne ist virtuelle Musi...

Kapitel 1: Zwischen Datenstrom und Gotteserfahrung

Kap. 1: Zwischen Datenstrom und Gotteserfahrung 1. Auf der Schwelle: Zwischen Kirche und Cloud Wir leben in einem Übergangsraum. Zwischen dem Analogkörper der Kirche und dem virtuellen Gewebe digitaler Plattformen entfaltet sich ein Feld neuer Möglichkeiten – und neuer Fragen. Wo früher Räume aus Stein sakrale Atmosphären schufen, öffnen sich heute Links, Streams und digitale Portale, durch die Menschen auf der Suche nach Sinn, Stille und Begegnung mit dem Heiligen eintreten. Im Zentrum dieses Projekts steht eine grundlegende Frage: Kann sich Gottesbeziehung auch im virtuellen Raum ereignen – und wenn ja, in welchen Formen, über welche Medien, mit welchen Chancen und Grenzen? Diese Frage ist keine rein technische. Sie berührt das theologische Herzstück christlicher Praxis: Beziehung. Liturgie, Musik, Predigt, Seelsorge – all dies sind Beziehungsgeschehen zwischen Mensch und Gott, Mensch und Mensch, Körper und Geist, Gegenwart und Transzendenz. Wenn sich nun die Räume dieser Bezieh...